James Horner’s Goodbye Lullaby

Im Internet wird er als der Mann, der „My Heart Will Go On“ und den restlichen „Titantic“-Soundtrack komponiert hat, gepriesen. Für mich war er eher derjenige, der die Melodien meiner 90er Jahre Flimkindheit beeinflusst hat. Filmkomponist James Horner ist heute überraschend gestorben und es gibt’s nichts, was mich davon abhalten könnte in den nächsten 72 Stunden exzessiv seiner großen Kollektion an Soundtracks zu lauschen. Was sind Eure Musikerinnerungen an James Horner?

Meine Top 3-Soundtracks von James Horner:
1) Casper
2) Willow
3) Die Spur des Windes (A Far Off Place)

Magic Movie Moment: The Importance of Being Colin Firth and/or Rupert Everett

Als das Bühnenstück The Importance of Being Earnest (in Deutschland auch oft als „Bunbury“ gehandhabt) 2002 von Oliver Parker neu adaptiert wurde, hat sich Oscar Wilde sicherlich voller Dandy-Stolz in seinem Grab gekugelt vor Lachen. Grund hierfür ohne Frage: Das bunburyische Duo Firth und Everett, das im heutigen Magic Movie Moment versucht den Zorn ihrer Angebeteten – von denen eine von der blutjungen Reese Witherspoon verkörpert wird – zu besänftigen. Wenn man schließlich das nötige Personal zur Verfügung hat, warum sollte man da das Klavier nicht durchs Haus tragen, um seiner Geliebten ein Ständchen zu halten oder wie seht ihr das?

Magic Movie Moment: John Cusack under pressure

Als ich Letztens in den Weiten des Social Web den Gedanken „Wer hat eigentlich erfunden, dass man im Leben ‚weiterkommen‘ muss? Ich würde gerne mal ankommen“ aufgriff, plöppte auf meiner inneren Kinoleinwand dieser Filmmoment aus Grosse Point Blank mit dem ehrenwerten John Cusack auf. Ein Baby, ein Mann, eine Prise Queen und schon hat man einen Magic Movie Moment, der uns einen kurzlebigen aber essenziellen Augenblick vermittelt, den der ein oder andere sicher schon mal erlebt hat, sobald das Thema Zukunft involviert war: den Klarblick. Also, ab Sekunde 40 einmal laut aufdrehen und klar sehen!

Unnützes Filmwissen: Die Dame mit dem Baby ist in Wirklichkeit John Cusacks Schwester.

>>Alle Magic Movie Moments

 

Szene aus …

Grosse Pointe Blank

Halloween Movie Moment: Bette Midler und der Hocus Pocus

Ja ja, ich weiß, nicht sehr einfallsreich an Halloween einen Movie Moment aus Hocus Pocus auszuwählen. Vor allem, da ich nicht mal zu der Sorte Halloween-Verehrer gehöre. Aber was muss, dass muss eben und in meinem Elfenbeinturm muss nun mal die herrlich feurige Höcker-Herzköniginnen-Frisur von Bette Midler auf dem Bildschirm flimmern, damit zwar keine Grusel- aber etwas Lachkrampfstimmung aufkommt. Nicht zuletzt betonte Bette Midler ja immer wieder, wieviel Spaß ihr der Filmdreh beschert hat. Dieser Movie Moment gehört daher ganz Bette Midler und Salem-Hexe Winifred Sanderson, die sich mit Zitaten wie „You know, I always wanted a child. And now I think, I’ll have one …ON TOAST.“ in mein Halloween-Herz gezaubert hat.

>>>Letzter Magic Movie Moment:
Barbra Streisand und ihr Mann<<<

Magic Movie Moment: Barbra Streisand und ihr Mann

Der Name Fanny Brice ist heute den wenigsten bekannt. Sängerin, Komikerin, Schauspielerin: Sie gilt als eine der einflussreichsten Entertainerin des 20.Jahrhunderts. Viele kennen sie am Besten durch die Verkörperung von Barbra Streisand im Musical Funny Girl (1968) und die Fortsetzung Funny Lady (1975) . Ohne in der Blogosphäre Wehmütigkeit verbreiten zu wollen, gibt’s im heutigen Magic Movie Moment eine junge Barbra, die mit starker Stimme genau den Song singt, der seit jeher eng mit Fanny Brice verbunden ist: My man.

Movie Moment: Schönen Welt-Ei-Tag!

Für jedes Ding ’n Welttag. Der Welt-Ei-Tag (von dem ich gerade zum ersten Mal in meinem Leben gehört habe) soll angeblich auf die Notwendigkeit einer guten Ernährung – natürlich mit Eiern – hinweisen und gleichzeitig den Eierkonsum ankurbeln. Alles, was mir zu Letzterem in den Sinn kommt, ist folgende kultige Szene aus Rocky, in denen rohe Eier eine große Rolle spielen und bei der kein Zuschauer der Welt behaupten kann „Na, das jetzt aber ’n stunt double!“. Ich bezweifle allerdings, dass irgendwer danach noch immense Lust auf Eiererverzehr verspürt. (Außer vielleicht die Kraftsporties unter euch? Na, lecker Eier-Cocktail?)

Fallen sonst noch wem Filmszenen ein, die Eier involvieren?

Magic Movie Moment(s): Der Captain, der den Tag nutzte

Der Oh, Captain, my Captain-Hype, der nach dem überraschenden Tod von Robin Williams im Netz die Runde machte, hat zwar längst sein Ende gefunden, aber irgendwie spukt mir der Dead Poet Society-Soundtrack noch immer jeden Tag im Kopf herum. Es ist ein Film, der eine ganze Reihe von Magic Moments enthält, drum gibt es heute ausnahmsweise mal zwei davon. Mein persönlicher Favorit war schon immer die Carpe diem-Szene. Dennoch konnte ich es natürlich nicht sein lassen, das fulminante Filmeende ebenfalls zu nennen; eine der wenigen cineasischen Szenen in der Filmgeschichte, wo man sich nie sicher ist, ob man aus purer Trauer, Stolz oder aus schlichter Hoffnung oder einer anderen aufbäumenden Emotionen ein Tränchen wegdrückt. Doch statt hier über die Stärke der heutigen Movie Moments zu schwadronieren, lässt man für diesen Film lieber einen ganz bestimmten amerikanischen Dichter sprechen, der im Film wie ein Geisterpoet über allem schwebt:

Oh me! Oh life! of the questions of these recurring,
Of the endless trains of the faithless, of cities fill’d with the foolish,
Of myself forever reproaching myself, (for who more foolish than I, and who more faithless?)
Of eyes that vainly crave the light, of the objects mean, of the struggle ever renew’d,
Of the poor results of all, of the plodding and sordid crowds I see around me,
Of the empty and useless years of the rest, with the rest me intertwined,
The question, O me! so sad, recurring—What good amid these, O me, O life?
                                       Answer.
That you are here—that life exists and identity,
That the powerful play goes on, and you may contribute a verse.
(Walt Whitman)

Carpe Diem

O Captain, my captain!


>>Alle Magic Movie Moments auf einen Blick

Magic Movie Moment: Ferris und die große Kunst

2009 starb ein Filmemacher und Drehbuchautor, dessen Werke zu Beginn seiner Karriere zu simplen Teenie-Schmonzetten degradiert wurden. Heute weiß man: John Hughes hat die Sehnsüchte und Herzen der 80er-Jugend – oder eigentlich – der Jugend jeglicher Generationen seit den 80ern verstanden. Ob Pretty in Pink oder The Breakfast Club , irgendwo zwischen Schulbank, erster Liebe und Teenager-Depressionen findet man sich selbst wieder und wird daran erinnert, warum die Jugend ein Traum und ein Alptraum zugleich war. Das wir – die Zuschauer – sich angesprochen fühlen sollen, verklickert uns non chalant Alleskönner Ferris Bueller in Ferris macht blau (1986)der uns unverblümt die Welt erklärt und uns dabei direkt anblickt. Zu einer Instrumentalversion von Please, Please, Please von The Smiths (Großartiger Song!) entstand daher dieser Magic Movie Moment, in dem Glück, Leichtigkeit und Trauer irgendwie ganz nah beieinander liegen.

>> Alle Magic Movie Moments

 

Brief an …Eli Wallach

Lieber Eli,

auf der Leinwand hast Du mehr Banditen, Mörder, Scharlatane, Unruhestifter des Wilden Westens und Mafiosis gespielt, als dass irgendwer noch die Muße hätte, all diese Rollen zu zählen. Als Zivilist – wie Du uns einmal selbst verklickert hast – warst Du eher der Antike-Uhren-Sammler und der Kein-Tennismatch-im-TV-Auslasser.

eliNichtsdestotrotz hoffe ich inständig, dass Du es mir nicht übel nimmst, dass die erste Filmszene, an die ich denke, sobald ich Deinen Namen höre, eine ist, in der Du einen dieser Unholde des Wilden Westens verkörpetest. Du ahnst schon, mit welchem Spaghetti Western ich hier nun meinen Brief fülle. Jaja, ich weiß! Wenig einfallsreich, an dieser Stelle auf The Good, the Bad and the Ugly hinzuweisen (zu Deutsch auch unter dem seltsamen Titel ‚Zwei glorreiche Halunken‘ zu finden). Als hättest Du in keinem anderen sehenswerten Streifen partizipiert.

Aber mein cineastisches Memorandum stammt nun mal aus eben diesem Klassiker. Allerdings ist besagte Lieblingsszene nicht etwa der Moment, in dem Du das Wörtchen „Son-of-a-bitch“ wie kein Zweiter grölst (Spoiler: Link zu finaler Filmszene!). Meine favorisierte Szene involvierte eher einige hundert Gräber und die ekstatische Melodie des Goldrausches. Es war bei Weitem keine Szene, die ich von Anfang an zu würdigen wusste. Als ich 14 war, zog sich die Szene hin ins Unendliche. Aber heute? Heute könnte ich Dir stundenlang dabei zugucken, wie Du mit verzerrtem Gesicht, eierigem Gang und hochgezogenen Unterärmchen auf dem Friedhof nach Deinem heißbegehrten Schatz suchst. Wirklich. Stundenlang.

Und, wenn ich mir den schurkenhaften Leinwand-Eli und den bodenständigen Zivilisten-Eli während dieser Szene Seite and Seite vor Augen führe, werde ich plötzlich ganz zufrieden. Schließlich erscheinen sie einem wie Tag und Nacht. Schlußfolgernd hat der echte Eli während seiner verdienten 98 Lebensjahre selten Schätze gesucht. Stattdessen hatte er längst alles gefunden – die Liebe zum Theater, den besten Humor, das erfüllende Familienleben und antike Uhren.

Was bleibt Dir da noch hinterher zu rufen, bis auf: Danke für die Show, Du allerbester Superschurke!

Signatur